Am vergangenen Donnerstag führte der SPD-Ortsverein Greifenstein seine diesjährige Jahreshauptversammlung durch. Der SPD-Vorsitzende Jan Henrich durfte rund 25 Genossinnen und Genossen im Burg Café in Greifenstein begrüßen. Zu Gast war neben dem heimischen Abgeordneten des Hessischen Landtags und Wahlkreiskandidaten der SPD Lahn-Dill, Stephan Grüger (Driedorf), auch die Bürgermeisterin der Gemeinde Greifenstein, Marion Sander. Beide wandten sich auch mit einem Grußwort an die Versammlung und standen im Rahmen der Aussprachen Rede und Antwort!
Inhaltliche Debatten standen im Vordergrund
Vorstandswahlen standen dieses Jahr turnusmäßig nicht an, sodass die Jahreshauptversammlung eindeutig im Zeichen der Inhalte sowie der herannahenden Landtagswahl in Hessen (8. Oktober) stand. Stephan Grüger, seit kurzem Vorsitzender des Untersuchungsausschusses Hanau, gab einen denkbar breiten Abriss über die aktuellen Themen, die das Landesparlament beschäftigen und den Wahlkampf in Hessen prägen dürften. Dabei ging es etwa um Schul- und Hochschulpolitik, aber auch um Straßenausbaubeiträge, Förderung des ländlichen Raumes sowie die aktuellen Herausforderungen rund um die Unterbringung von Geflüchteten und die innere Sicherheit. Themen, die den Landtagswahlkampf beherrschen dürften.
Im Rahmen der Aussprache und Diskussion stellten viele Genossinnen und Genossen ihre Fragen und besprachen die aktuelle Lage der SPD in der Ampel-Regierung. Es wurde deutlich, dass insbesondere die Kommunikation verbessert werden müsste, um die Menschen von umgesetzten Projekten zu überzeugen. Der Wunsch in Richtung Berlin, endlich die regierungsinternen Streitigkeiten einzustellen und sich den Problemen der Menschen vor Ort zuzuwenden, wurde immer wieder deutlich artikuliert.

Ehrungen für verdiente Genossinnen und Genossen
Der Ortsvereinsvorsitzende Jan Henrich durfte schließlich – gemeinsam mit Stephan Grüger – verdiente Genossinnen und Genossen ehren. Zu Beginn standen gewissermaßen die „Junior-Ehrungen“ an: Fred Schaffarz und Jan Henrich wurden für je 10 Jahre SPD-Mitgliedschaft ausgezeichnet, wobei auffällig war, dass beide in ihrer gesamten Mitgliedschaft stets in wichtigen kommunalpolitischen Funktionen für die SPD vor Ort tätig waren. Beide verdeutlichten, dass man nicht immer zu 100% hinter einer Partei und den jeweils prägenden Personen stehen könne, dass es aber darum gehe, in der Parteiendemokratie, in der wir leben, gleichwohl Farbe zu bekennen für die Ideale, die man teilt. Beide Genossen sehen ihre politische Heimat daher in der SPD!
Besondere Ehrungen wurden sodann Dr. Klaus Schmidt (Beilstein) und Brigitte Marczik-Bovermann (Ulm) zuteil. Klaus Schmidt ist seit 40 Jahren Genosse, Brigitte Marczik-Bovermann sogar bereits seit 50 Jahren. Beeindruckende Zahlen, die Stephan Grüger und Jan Henrich in ihren Ansprachen Revue passieren ließen. Beide Geehrten waren ebenfalls in vielen verschiedenen Funktionen für die SPD in Greifenstein tätig, sei es in den Ortsbeiräten (als Ortsvorsteher in Beilstein und Ulm), der Gemeindevertretung, dem Kreistag oder schlicht im Ortsverein. Wir danken allen Geehrten für ihr Engagement um die Demokratie vor Ort und die Partei. Ohne sie wäre vieles vor Ort nicht möglich!
Kommunale Themen ebenfalls im Mittelpunkt der Aussprachen
Nachdem die Versammlung die Delegierten für die anstehende Europakonferenz der SPD Lahn-Dill gewählt hatte (Angela Lüder, Jan Henrich, Werner Spies, Lothar Schäfer, Holger Rumpf), standen noch kommunale Themen im Mittelpunkt. Der Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Gemeindevertretung, Markus Thor (Allendorf), gab einen Abriss über die aktuellen Tagesordnungspunkte, wie die Neuverpachtung des Campingplatzes der Ulmbachtalsperre oder die Strukturfragen im Hinblick auf die Ortsteilfeuerwehren in Greifenstein. Auch hier fand eine rege Aussprache statt, wobei sich der Tenor herauskristallisierte, dass die SPD Greifenstein im gemeinsamen Austausch mit Bürgermeisterin Sander wichtige Weichenstellungen vornehmen müsse. Auch hier gelte es, im Miteinander zu konstruktiven Lösungen zu kommen, die die Gemeinde Greifenstein voranbringen können.
Henrich ging in seinem Schlusswort sodann noch auf die großen Herausforderungen ein, denen sich die Demokratie in Deutschland insgesamt ausgesetzt sieht. Zu viele Menschen seien inzwischen der Auffassung, dass die Demokratie und die in ihr tätigen Akteure systematisch versagen. Dem gelte es aktiv entgegenzutreten und klar zu benennen, dass uns das Staatssystem des Grundgesetzes seit vielen Jahrzehnten in Wohlstand und Frieden im Land erhält. Die SPD müsse hier – auch in Greifenstein – ein starkes Bollwerk gegen Feinde dieser Grundordnung sein.
