Freiwillige Feuerwehr verdient Anerkennung

Zu Beginn des neuen Jahres finden auch die stets regelmäßig wiederkehrenden Jahreshauptversammlungen der verschiedenen Feuerwehren Greifensteins statt. Neben Wahlen und organisatorischen Belangen ergibt sich dabei auch die Gelegenheit, zwischen Feuerwehr und Politik neue Verbindungen zu knüpfen. Der Erste Beigeordnete unserer Gemeinde, Fred Schaffarz (SPD), nutzte diese Möglichkeit!

Im Folgenden möchte die SPD Greifenstein allen Interessierten die Gelegenheit geben, Schaffarz‘ Ansprache im Rahmen der JHV der Freiwilligen Feuerwehr Beilstein nachzuvollziehen. Diese kann stellvertretend auch für die weiteren Feuerwehren der Gemeinde gelten, denn das ehrenamtliche Engagement der Feuerwehr verdient ortsteilübergreifend Respekt:

Zunächst einmal möchte ich mich im Namen des Gemeindevorstands für die Einladung zur diesjährigen Jahreshauptversammlung bedanken.
Der Brandschutz ist eine Pflichtaufgabe des Gemeinwesens und wird in unserer Gemeinde von 9 Feuerwehren sichergestellt.
Die freiwilligen Feuerwehren genießen bei unseren Bürgerinnen und Bürgern ein hohes Ansehen. 
Man muss nur an die letzten drei Einsätze denken: Witterungsbedingte Verkehrsunfälle in Odersberg und Beilstein oder an den Kellerbrand an Weihnachten in Nenderoth.

Mir ist bewusst, das sich die Aufgabenstellung der Feuerwehren in den letzten Jahren enorm gewandelt hat. Wachstum und Vielfalt der Gefahrenpotentiale und neue Gefahrensituationen sind eine ständige Herausforderung, auf die ihr euch immer neu einstellen müsst. Brände löschen, Menschen aus den Flammen retten, Verletzte aus einem Autowrack befreien, das sind nur drei Szenarien, bei denen die Feuerwehr ausrücken muss, um zu retten, zu löschen, zu bergen und zu schützen.

Die Feuerwehr Beilstein spielt dabei in der Gemeinde Greifenstein eine tragende Rolle. Mit 27 Mitgliedern in der Einsatzabteilung (davon 24 mit Grundausbildung, 9 Atemschutzträgern mit gültiger G26.3 und jährlichem AS-Streckendurchgang und 8 mit Truppenführerlehrgang) und einer hohen Zahl von Einsatzfahrern mit Fahrberechtigung bis 7,5 t und größer als 7,5 t ist die Feuerwehr Beilstein bestens aufgestellt. Es soll auch nicht unerwähnt bleiben, dass Beilstein in der Gemeinde Greifenstein die Feuerwehr mit den meisten geleisteten Stunden der Einsatzabteilung ist und natürlich verdient auch die hervorragende Arbeit im Bereich der Jugendfeuerwehr ein großes Lob.


Wie ich bereits erwähnt habe, spielt die Beilsteiner Feuerwehr die tragende Rolle in unserer Gemeinde.
Das hat nachvollziehbare Gründe, die ich hier nennen möchte:
· Beilstein ist zentral in unserer Gemeinde positioniert
· Beilstein ist in Bezug auf Fuhrpark und technische 
Ausstattung die am besten ausgestattete Feuerwehr in 
der Gemeinde
· In Beilstein befindet sich das Zentrallager
· Beilstein hat ein sehr hohen Ausbildungsstand

Das alles spielt bei der Alarmierung natürlich eine entscheidende Rolle. In Kooperation mit dem Bauhof der Gemeinde gewährleistet die Feuerwehr Beilstein, dass gerade bei Tageseinsätzen mit dem erforderlichen Personal zu den Einsätzen gefahren werden kann und die Hilfsfristen oftmals eingehalten werden können, zumindest nicht gravierend überschritten werden. Nicht zu vergessen, dass mit dem Eintreffen der Beilsteiner Wehr dann auch die vor Ort fehlenden Gerätschaften zur Verfügung stehen.

Beilstein ist somit unsere Stützpunktwehr, aber im Umkehrschluss bedeuten Zentrallager, umfangreiche technische Ausrüstung und die anderen von mir angesprochenen Punkte natürlich auch jede Menge Mehrarbeit, die oft von Außenstehenden überhaupt nicht wahrgenommen wird. Aus diesem Grund möchte ich das an dieser Stelle einmal ausdrücklich erwähnen und betonen.

Jeder von Euch, ohne dabei die Leistung der anderen Wehren schmälern zu wollen, leistet damit immer wieder, zusätzlich zu seinen beruflichen und privaten Belastungen, einen unverzichtbaren Beitrag, damit das System Feuerwehr in der Großgemeinde „rundläuft“ und funktioniert.

Eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt dabei natürlich auch der Förderverein. Wie man hört werden vom Förderverein regelmäßig Geräte und technische Hilfsausrüstung angeschafft.
Wir reden hier zum Beispiel von Wärmebildkameras, Zusatzausrüstung für Waldbrände, höherwertige Einsatzhelme, Handschuhe und so weiter. Dem Vernehmen nach sollen dies Summen im fünfstelligen Bereich sein, das ist natürlich mehr als beachtlich.

Da ist ein Dankeschön längst überfällig und es ist angebracht und an der Zeit dafür einmal laut und deutlich Danke zu sagen. Danke für das Engagement und die Unterstützung, die letztendlich uns allen zugute kommt. Euch allen, den Aktiven der Einsatzabteilung für das ehrenamtliche Engagement, der Ehren- und Altersabteilung, dem Förderverein und den Mitgliedern des Verein für das Engagement gilt mein Respekt und Dank.

Lasst mich zum Schluss noch kurz auf das Verhältnis zwischen Feuerwehr und Politik eingehen. Nach meinem Wiedereintritt in die Kommunalpolitik und meiner Berufung in den Gemeindevorstand, ist mir sehr schnell klar geworden, dass hier einiges im Argen liegt. Es war offensichtlich, dass das Vertrauensverhältnis zwischen Feuerwehr und Politik gestört ist. Das habe ich als sehr bedauerlich empfunden und dieser Sachverhalt ist mir auch auf der letzten Sitzung des WFA noch einmal deutlich bewusst geworden. Ich nehme diese Kritik sehr ernst. Fehlende Anerkennung und Wertschätzung und mangelnde Kommunikation sind Kritikpunkte, die bei mir angekommen sind. Hier gilt es verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen. Das geht am besten, wenn wir, die politischen Vertreter dieser Gemeinde, zeigen, dass wir zu hören und uns um die Probleme kümmern.

Das wird aber nicht gelingen, wenn wir uns nur rückwerts gewandt die Fehler vorwerfen. Wir müssen gemeinsam nach vorne schauen und die Dinge anpacken. Der erste Schritt ist mit der Einstellung der neuen Sachbearbeiterin Frau Nicole Sänger gemacht, die zu 100% mit Feuerwehraufgaben betraut ist. Nun gilt es die Defizite und den Stau liegen gebliebener Aufgaben Schritt für Schritt abzuarbeiten. Das wird nicht in wenigen Wochen möglich sein, ich bin mir aber sicher, dass das von Monat zu Monat besser werden wird. Der ein oder andere hat vielleicht mehr erwartet oder vielleicht auch eine andere Lösung. Aber im Sinne eines positiven Miteinanders sollte man die Anhebung von 0,3 auf eine ganze Stelle auch nicht klein reden.

In dem Zusammenhang erscheint es mir auch eine vordringliche Aufgabe zu sein, sich mit dem Feuerwehrausschuss in Beilstein zusammenzusetzen, um die Konfliktpotenziale offen anzusprechen, Regeln für die Nutzung der Gerätschaften aufzustellen, eine Hausordnung für das Zentrallager zu erarbeiten – kurzum alles, was unter den Nägeln brennt, abzuarbeiten. Dazu gehört auch, dass die Verwaltung Termine mit den Wehren vereinbart, damit die neue Mitarbeiterin die Gegebenheiten vor Ort, die handelnden Personen und die Verantwortlichen kennenlernt. Ich hoffe, dass dies zeitnah geschieht.

Ich werde auf jeden Fall die Feuerwehr im Blick behalten und dazu fühle ich mich auch als ehemaliger aktiver Feuerwehrkamerad verpflichtet. Sprecht mich an, wenn es etwas zu kritisieren gibt. Für die gemeinsame JHV im März und die anstehende Wahl eines GBI und Stellvertreter bitte ich Euch Gespräche mit den Kameradinnen und Kameraden der anderen Wehren zu führen. Die Besetzung der beiden Positionen sollte doch selbstverständlich durch die Feuerwehren erfolgen und nicht Dritten überlassen werden.


Ich wünsche Euch allen viel Erfolg bei Eurer wichtigen Arbeit, bleibt vor allen Dingen gesund und praktiziert ein gutes Miteinander, ohne das kein Erfolg möglich ist. Euch Allen alles Gute und vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit.
Fred Schaffarz
1. Beigeordneter